Bilder von den Sternen

Doch wie habe ich diese Bilder so hingebracht? Hier eine kurze Anleitung zu den jeweiligen Bildern:

Beginnen wir mit dem einfachsten Bild:

Damit die Sterne als Punkte erscheinen gibt es eine kleine Regel die man befolgen muss: 500 geteilt durch die Brennweite der Kamera gibt die maximale Verschlusszeit an, die man verwenden darf (wenn man die Sterne als Punkte auf dem Bild möchte). In meinem Beispiel: 500/20 = 25 Sekunden. Ich musste also alle anderen Einstellungen so wählen, dass die Verschlusszeit nicht länger als 25 Sekunden ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

20mm, 20s, ISO1600, f2.8


Um dieses Bild zu erhalten muss man zwei Dinge beachten;

  • Das Stativ darf sich auf keinen Fall bewegen, man sollte also kontrollieren ob die Kamera richtig befestigt ist und das Stativ (sollte es winden) mit einem Gewicht beschweren, damit es nicht schwankt. Man sollte sich, auch wenn die Kamera auf dem stabilen Stativ steht, möglichst nicht bewegen wenn man in dessen Nähe steht.
  • Die Lichtempfindlichkeit darf nicht zu hoch sein. Wenn sie zu hoch ist, wird bei einer sehr langen Verschlusszeit das ganze Bild zu hell. Ich rate ISO100-1600 an.

Dieses Bild wurde für 299 Sekunden (fast 5min) beleuchtet. Leider kann man in konventionellen Kameras keine solche lange Verschlusszeit auswählen (auch manuell nicht). Meistens braucht man dazu eine App oder einen Kabelauslöser. Ich arbeite mit einem Kabelauslöser. Auf diesem kann ich ganz einfach eine Verschlusszeit von einer Sekunde bis zu 100 Stunden auswählen. Wenn man einen Kabelauslöser verwendet darf man nicht vergessen, in den "Bulb"-Modus (B-Mode) der Kamera zu stellen. Manchmal gelangt man auch zu diesem wenn man bei der Verschlusszeit einfach mehr als 30 Sekunden einstellen möchte. Dann wird einfach ein "B" (oder ähnliches) angezeigt. Im B-Mode wird nämlich das Foto so lange gemacht, wie ich meinen Finger auf dem Auslöser habe. Da ich nicht fünf Minuten lange meinen Finger auf der Kamera haben möchte, benutze ich den Kabelauslöser.

Zusatz: Auf der nördlichen Hemisphäre drehen sich alle Sterne um den Polarstern, welcher für uns stets im Norden ist. In meinem Bild ist der Polarstern gerade abgeschnitten und befände sich zu meiner Linken.

 

20mm, 299s, ISO1600, f4


Die folgenden zwei Bilder entstehen erst Zuhause im Post-Processing. Hier habe ich mehrere Bilder kombiniert um die jeweiligen Resultate zu erzielen. Jeweils ein Bild für die Sterne (damit sie wie Punkte erscheinen muss ich die "500/Brennweite=maxVerschlusszeit"-Regel befolgen) und eines für das Auto. Beim Bild mit den grünen Bäumen habe ich sogar drei Bilder gemacht; das Dritte wurde gemacht damit die Bäume vom Scheinwerfer eines Autos aufgehellt wurden.

Die verschiedenen Bilder kombiniere ich nachher in Photoshop. Da die Bilder alle vom exakt gleichen Standpunkt gemacht wurden, kann ich sie zuerst einfach übereinander legen. Dann maskiere ich vom oberen Bild den Teil weg, welcher ich vom unteren Bild möchte, und voila - ein Bild ensteht aus zwei.


Dies ist mein unglücklicher Glückstreffer. Wieso? Wie man aus einem der oberen Bildern entnehmen kann, befindet sich der Polarstern links von diesem Bildausschnitt, daher sollten sich auch alle Sterne um diesen drehen. Dieses Bild entstand, weil ich den Stativkopf nicht richtig arretiert hatte. Zusätzlich stand das Stativ an einem steilen Hang. Diese zwei Faktoren führten dazu, dass sich die Kamera sehr gleichmässig und wohlgesagt ungeplant während der Aufnahme bewegte. Diese Bewegung führte zu diesem einmaligen Bild.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

24mm, 20s, ISO1600, f4


 

- Max Greiner